Absicht und Ziel Hinterdorf

Das im Dorfzentrum von Münsingen an der Bernstrasse gelegene Areal „Hinterdorf“ ist ein wichtiges Entwicklungsgebiet der Gemeinde Münsingen. Die zentrale Lage, die gute Erschliessung und die bisher wenig dichte Bebauung eröffnen Potenzial für eine Entwicklung mit qualitativ hohen Ansprüchen.

Das Areal mit neun Parzellen und acht Grundeigentümerschaften ist seit der Ortsplanungsrevision 2010 der Zone mit Planungspflicht ZPP J „Hinterdorf“ zugeteilt. Es zeichnet sich ab, dass die Abschnitte J1 (kurzfristig) und J2 (mittelfristig) unabhängig voneinander entwickelt werden.

Im Rahmen des Projekts Münsingen 2030 wird die ZPP - mit Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten und die Erkenntnisse aus dem qualitätssichernden Verfahren des Abschnitts J1 - insbesondere betreffend dem Mass der Nutzung, der zulässigen Geschosszahl, der Attikaregelung und der Erschliessung angepasst. Damit werden die geforderte Qualität und die neuen übergeordneten und gemeindeeigenen Ziele der Siedlungsentwicklung nach innen sichergestellt.

Qualitätssicherndes Verfahren Abschnitt J1
Unter Wahrung der verschiedenen Grundeigentümerinteressen sowie unter Berücksichtigung der planungsrechtlichen Rahmenbedingungen und der Einbindung der Inventarobjekte wurde das Potenzial des Areals, Abschnitt J1, im Rahmen eines Workshopverfahrens 2020 ausgelotet. Das Ergebnis des Workshopverfahrens ist ein Richtprojekt, welches vom Gemeinderat als Grundlage für die weitere Planung und die Erarbeitung einer Überbauungsordnung beschlossen wurde.

Das Verfahren diente der Erarbeitung eines gesamtheitlichen und nachhaltigen Konzepts für die Bebauung, die Erschliessung, die Parkierung und den Aussenraum. Zudem wurden Aspekte wie die Baugestaltung, die Nutzungen und die Entsorgung geklärt. Mit dem Richtprojekt wird eine qualitativ hochwertige Entwicklung mit einer für diesen Ort angemessenen baulichen und nutzungsmässigen Dichte sowie Aussenraumgestaltung angestrebt.

Ortsbauliche Idee
Die geschützten Gebäude werden erhalten. Das Richtprojekt sieht vor, das Areal im östlichen Teil mit 3 linearen Baukörpern zu bebauen, die zusammen mit der bestehenden Bebauung entlang der Bernstrasse und des Mittelwegs einen grosszügigen Hofraum bilden. Die präzise Setzung der Gebäude in Abstimmung mit dem Bestand trägt zur guten Integration in den Kontext bei. Durch ihre Staffelung, durch vor- und rückspringende Gebäudeteile und die durchdachte Setzung der Kleinbauten ordnen sich die Neubauten gut in die bestehende Siedlungsstruktur ein.

Situation (Quelle; GIM Architekten AG, Juli 2020)

Nutzung
Aufgrund der Lage des Areals in direkter Nachbarschaft zum Schulzentrum Rebacker ist der Standort ideal für die Schaffung von Familienwohnungen. Entsprechend ist vorgesehen, über die Hälfte der rund 50 geplanten Wohnungen als 4,5-Zimmer-Wohnungen zu erstellen.

Aussenraumgestaltung
Die bestehenden Garten- und Hostet-Elemente werden aufgenommen und es wird ein grosszügiger, vielfältig nutzbarer, grüner Hofraum mit hoher Biodiversität und unterschiedlichen Spiel- und Aufenthaltsflächen entstehen.

Stimmungsbild Hof                                                                   Stimmungsbild verkehrsfreier Verbindungsweg
(Quelle: GIM Architekten AG, Juli 2020)

Erschliessung, Parkierung
Die Erschliessung des Areals erfolgt ab der Bernstrasse über die bestehende Einstellhalleneinfahrt Bernstrasse 20 in eine neue Einstellhalle. Die Ausfahrt kommt zwischen den Liegenschaften Bernstrasse 6 und 10 zu liegen. Oberirdisch werden keine neuen zusätzlichen Autoabstellplätze erstellt. Die am östlichen Rand der Überbauung gelegene Spielstrasse dient der Erschliessung für Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrenden.