Jede und Jeder kennt das niedliche nachtaktive Wildtier aus unserer Nachbarschaft: ein kleines rundes Geschöpf mit Knopfaugen, einer grossen runden Nase und mit unzähligen Stacheln: der Igel. Den Wenigsten ist allerdings bewusst, dass der Igel hierzulande in den letzten Jahren in grosse Not geraten ist. Die Igelpopulation hat in der Schweiz in den letzten 25 Jahren um mehr als 40 Prozent abgenommen.
Der ursprüngliche Lebensraum des Igels ist durchgrüntes und durch Hecken gegliedertes Land sowie Waldränder und vielseitige Gras- und Kulturlandschaften. Durch die dichtere Besiedlung wurde dem ländlichen Igel seine natürliche Futterquelle, die Insekten, zunehmend entzogen. So sucht das anpassungsfähige nachtaktive Tier vermehrt den Siedlungsraum der Menschen auf seiner Nahrungssuche auf.
Im Siedlungsraum drohen dem neugierigen Stachelritter grosse Gefahren. 75 Prozent aller Ursachen für den Tod der Igel sind dem Strassenverkehr zuzuschreiben. Tödliche Verletzungen entstehen häufig durch den Fadenmäher, bei Jungtieren durch automatische Mähroboter, durch am Boden liegende Vogelnetze und Netze im Allgemeinen. Weitere Gefahren für den Igel: Beinbrüche beim Überqueren von Lichtschachtgitter; Verbrennungen bei 1. August-Feuer; Ertrinken in Gartenteichen und Schwimmbecken mit steilen Ufern ohne Ausstiegsmöglichkeiten; Ersticken in herumliegendem Plastikabfall; Tod durch Elektrozäune. Igel rollen sich bei Gefahr instinktiv zusammen (einigeln) anstatt zu fliehen.
Ein grosses Problem für den Igel in Siedlungen ist das fehlende Frischwasser und die Nahrungsknappheit. Igel sind reine Insektenfresser. Sie ernähren sich vorwiegend von Käfer, Käfer- und Schmetterlingslarven, Regenwürmer, aber auch Ohrwürmer, Schnecken, Mücken, Fliegen, Hundert- und Tausendfüssler oder Asseln gehören zu ihren Speiseplan.
Steckbrief: Der Igel
Im Dokument «Wie kann ich Igel unterstützen» finden Sie hilfreiche Tipps und Tricks.
Wichtig zu wissen:
Igel sind Wildtiere und dürfen nicht in Gefangenschaft gehalten werden. Grundsätzlich dürfen Igel nicht irgendwohin transportiert und ausgesetzt werden. Igel sind sehr reviertreue Tiere, die sich in einem unbekannten Umfeld nur sehr schwer zurechtfinden. Igel leben grundsätzlich nicht im Wald, da es im Wald zu wenig Nahrung gibt für sie, ausser in grossen lichtdurchfluteten Laubwäldern, welche es in der Schweiz nicht mehr gibt.